Neubau eines REWE Marktes in Krefeld-Traar

Wettbewerb im Bieterverfahren

Zur Idee der städtebaulichen und architektonischen Konzeption
Für das etwa 8.250 m² große Grundstück am Festplatz Traar soll auf Grundlage des Bebauungsplans ein Vollsortimenter entstehen, der sich sensibel in die Ortseingangslage von Traar einfügt.
Die Positionierung des Baukörpers erfolgt, wie im B-Plan festgelegt, im hinteren Bereich des Grundstücks. Dadurch nimmt sich der Einkaufsmarkt zurück und die durchgrünte und baumbewachsene Vorfläche dominiert das Bild von der Straßenseite. Das Haus ist als kompakter Baukörper ausgebildet und orientiert sich mit seinem Eingang zur Westseite. Der naturbelassene Baustoff Holz wird in vertikal unterschiedlich dicht angeordneten Stäben in gegliederten Fassadenfeldern so eingesetzt, dass das Bild des Hauses sich ganz einfach und selbstverständlich in die typische natürliche Umgebung des Niederrheins mit seinen Getreidefeldern und Wiesen, Baumreihen und Heckenstreifen einfügt. Die Farben strohgelb, ocker bis hin zu honigfarben prägen das natürliche Erscheinungsbild.
Das Farbbild der Architektur und der natürlichen Umgebung wird durch die Auswahl der Baumarten, insbesondere auf dem Parkplatz, harmonisch fortgeführt. Das Grundstück wird nach Norden durch eine Baumreihe mit hochwachsenden Eichenhochstämmen räumlich gefasst.  Die neue Streuobstwiese mit ihrer lockeren Bepflanzung bildet den harmonischen Übergang in die freie Landschaft.

Ruhender Verkehr und Anlieferung
Für die Ein- und Ausfahrt zum Grundstück wird gemäß den verkehrsplanerischen Vorgaben eine neue Linksabbiegerspur, eine Verkehrsinsel, zwei Bushaltestellen, sowie zusätzliche Gehwege an der Moerser Landstraße vorgesehen. Es werden 117 Stellplätze für die Kunden angeboten. Zwischen den Stellplätzen werden großzügige Pflanzstreifen mit Baumpflanzungen vorgesehen.

Architektur und Betriebliche Organisation
Auf der westlichen Eingangsseite ist neben dem Windfang ein überdachter Zwischenbereich für Fahrradständer und Einkaufswagen ausgebildet, auf der anderen Seite des Eingangs ist der Sitzbereich der Bäckerei positioniert, der sich bei schönem Wetter ganz öffnen und damit als Außenterrasse nutzen lässt.
Die Organisation des Marktes folgt dem bewährten Muster der Rewe-Märkte mit frischem Obst- und Gemüseangebot, Frischetheken für Fleisch, Wurstwaren, Fisch und Käse sowie allen weiteren Bereichen der Lebensmittel- und Getränkeversorgung. Ein Bäckereibetrieb mit Sitzmöglichkeit ist im Eingangsbereich positioniert.
Die Atmosphäre im Inneren des Marktes ist geprägt von natürlichen Materialien, warmen Farben, natürlichem Tageslicht durch die großflächigen Fensterbänder auf der Süd- und Westseite und den Oberlichtern, sowie zusätzlicher, dezent akzentuierter und angenehmer Ausleuchtung.
Die Nebenraumflächen liegen auf der östlichen Seite des Marktes, die Andienung erfolgt auf der vom Kunden abgewandten nördlichen Seite.

Tragkonstruktion, Dach und Fassadengestaltung
Die Tragstruktur des gesamten Marktes basiert auf einem Grund-Konstruktionsraster von 6,25 m x 6,25 m. Zwei Stützen im Innern reichen aus, die gesamte Verkaufsfläche von etwa 1.600 m² sowie die Nebenraumflächen mit etwa 2,00 m hohen Fachwerkträgern aus Baubuche zu überspannen. Das Dach ist als Flachdachkonstruktion ausgebildet, die Dachschale kann als Holzkonstruktion, alternativ als Trapezblech ausgebildet werden. Auf der hochwärmegedämmten Dachfläche werden in regelmäßigen Abständen Oberlichter positioniert, die Dachfläche erhält eine extensive Begrünung.
Zwischen den tragenden Fassadenstützen bestehen die Wand-Elemente aus hochwärmedämmenden Holzsandwich-Wandtafeln, alternativ aus wärmedämmenden Thermstein.
Vor die Wände werden im Konstruktionsraster Stahlträger (HEB 180) gestellt, die mit verleimten Brettschichthölzern aus Lärche (6 x 16 cm) in unterschiedlichen Abständen ausgefacht werden; im Bereich der großflächigen Fensterbänder mit einem großen Abstand, im Bereich der geschlossenen Felder mit einem geringeren Abstand. Auf diese Weise wird ein natürliches, klares und doch vielfältiges Erscheinungsbild geschaffen, welches ohne jede modische Attitüde auskommt. Der Werbeschriftzug REWE wird über dem Eingang innerhalb eines Rasters platziert und im Süden in die Fassade integriert. 

Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Mit dem hier angebotenen Konzept besteht die Möglichkeit, ein nachhaltiges Gebäudekonzept umzusetzen:
Bäume nutzen: für die Fachwerkträger aus Baubuche, für Dachflächen und für Außenwände und Fassaden.
Sonne nutzen: für Tageslicht und ggf. Photovoltaik, die gerade im Sommer für die Eigenversorgung der Stromverbraucher (Kühlung) Leistung liefert.
Regen nutzen: Regenwasser sammeln, für WC- und Urinalspülung und täglichen Reinigung der Fußböden, zur Bewässerung der Außenanlagen
Natürliche Kältemittel nutzen: für die Kühlung der Frischeprodukte und Tiefkühl-Sortimente
Abwärme nutzen: Die Abdeckung der Heizenergie wird zu 80 % durch die Abwärmenutzung der zentralen Gewerbekälte abgedeckt.

Studie 2019

Ansicht Süd

Schnitt

Ansicht West

Weitere Projekte aus dem Bereich Wettbewerbe | Studien