Hotel PURS in der Alten Kanzlei Andernach

Sanierung, Umbau und Erweiterung

Um die unter Denkmalschutz stehende „Alte Kanzlei“ in Andernach in einen Hotelbetrieb und ein Restaurant der gehobenen Klasse umzuwandeln, wurden das bestehende Vorderhaus aus dem Jahr 1665 und das bestehende hintere Querhaus aus dem Jahr 1714 mit zwei Neubauten ergänzt, die den Maßstab der vorhandenen Gebäudestruktur aufnehmen und die Architektursprache des Vorhandenen in die heutige Zeit übersetzen. Dies führt zu einem Ensemble aus Alt und Neu, was jeweils deutlich ablesbar und erkennbar bleibt, sich aber auf selbstverständliche Weise zusammenfügt. Steile, schiefergedeckte Satteldächer, rhythmisch gegliederte, weiß verputzte Fassaden mit stehenden Fensterformaten bilden dabei die gemeinsamen Gestaltungsmerkmale.

Durch die hinzugefügten Neubauten entsteht ein kleiner, einladender und dreiseitig geschlossener Innenhof, der die Eingänge zum Restaurant und Hotel aufnimmt.

Die historischen und aufwändig restaurierten Altbauten nehmen im Erdgeschoss die Rezeption mit Empfangsraum, eine kleine Bibliothek und den Gastraum des Restaurants auf, ein neuer Zwischenbau beherbergt den Aufzug in die oberen Geschosse. Im Neubau sind die großzügige Bar, eine Raucherlounge, sowie die technisch hochinstallierte Küche positioniert. Insgesamt verfügt das Haus nach Umbau und Ergänzung über elf Suiten, von denen sechs im 1. Obergeschoss und fünf weitere im Dachgeschoss untergebracht sind.

Bei der Restaurierung des Altbaus wurden für die historischen Öffnungen neue Holzfenster hergestellt, neu geplante Öffnungen, wie z.B. die neuen Tore der Remise, wurden in schlanken Stahlprofilen gearbeitet. Die bestehenden, jedoch schadhaften und nicht mehr tragfähigen Holzbalkendecken mit den schützenswerten Stuckdecken wurden durch neue Holz-Beton-Verbunddecken ertüchtigt, Decken und Wandflächen wurden nach historischen Fassungen wiederhergestellt.

Alle raumgreifenden technischen Einbauten wie Lüftungsanlagen, Heiz- und Kühltechnik wurden im Neubau verortet, sodass der Altbau ganz ohne technische Einbauten bleiben konnte.

Die Innenraumgestaltung erfolgte durch den Designer Axel Vervoordt.

Auszeichnungen
2018 – Sonderpreis im Rahmen der Preisverleihung „Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege 2018“ der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Auszug aus der Beurteilung der Jury: “ Für die mutige Entscheidung, sich des städtebaulich wichtigen, aber auch schwierigen Gebäudeensembles aus dem 17. und 18. Jahrhundert angenommen zu haben, wird die Doetsch & Hellinger Immobilien GmbH mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Die Erhaltung durch eine neue, dem Objekt angepasste Nutzung ist sehr bedeutsam für die Quartiersentwicklung. Die hohe handwerkliche Qualität verbindet Alt und Neu auf vorbildliche Weise.„

+ Flyer Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege
+ Link zum Hotel PURS
+ Artikel Handelsblatt

Bauherr: Doetsch & Hellinger Immobilien GmbH, Andernach
Erbaut: 1665
Bauzeit: Sommer 2014 –  Herbst 2017

April 2014
Februar 2015
September 2015
Juli 2014, Arbeiten unter dem Notdach
Oktober 2014, neue Dachgauben
März 2015

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